Datenbank Außenbeziehungen Bayerns

Oelhafen, Otto v.

Aus Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
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Oelhafen, Otto Emil Georg Sixtus v.

* 08.06.1886 Würzburg, † 13.03.1952 München (a.A.: Lichtenfels).

1892–1896 Volksschule in München, 1896–1899 humanistisches Gymnasium in Bamberg, Herbst 1899–06.07.1905 Bayerisches Kadettenkorps (München), 06.07.1905 Fähnrich im 2. Bayerischen Feldartillerie-Regiment "Horn" (Würzburg), 01.03.1906 kommandiert zur Kriegsschule München, 08.02.1907 Zeugnis der Reife zum Offizier, 08.03.1907 Leutnant, 01.10.1909–Juli 1910 kommandiert zur Bayerischen Artillerie- und Ingenieurschule in München, 01.03./01.04.1913 Abteilungs-Adjutant der I. Abteilung des 2. Bayerischen Feldartillerie-Regiments.

06.08.1914 als solcher ins Feld gerückt, 18.08.1914 Oberleutnant, 10.03.1915–Nov. 1917 Batterieführer bei dem (neuaufgestellten) 20. Bayerischen Feldartillerie-Regiment (Somme, Champagne, Flandern, Karpaten, Galizien), 10.07.–08.08.1916 zum XIV. Reservekorps kommandiert, 27.09.1916 Hauptmann, 12.11.1917–27.03.1918 Abteilungskommandeur der II. Abteilung des 20. Bayerischen Feldartillerie-Regiments, 27.03.1918 Batterieführer der 4. Batterie des Regiments unter Kommandierung zum Regimentsstab, 09.05.1918 der 84. Landwehr-Brigade zur Einteilung als Abteilungsführer überwiesen, 15.05.1918 zum Stab des Artilleriekommandeurs 125 kommandiert, 16.06.1918 zum Artilleriekommandeur 129, 07.–11.11.1918 kommandiert zum 5. Fliegerlehrgang in Straßburg.

Nov. 1918–Jan. 1919 im 2. Bayerischen Feldartillerie-Regiment (Würzburg), 13.01.1919 bei der II. Ersatz-Abteilung des 12. Bayerischen Feldartillerie-Regiments, März–Mai 1919 Führer der "Freiwilligen-Batterie von Oelhafen" im "Freikorps Würzburg", an der "Niederwerfung der Spartakusunruhen in Würzburg" im April beteiligt, 01.06.1919–30.09.1920 Batterieführer im Reichswehr-Artillerie-Regiment 23 (Bamberg), mit seiner Batterie im März 1920 "an der Niederwerfung des mitteldeutschen Aufstandes in Hof und Suhl" beteiligt, 30.09.1920 mit dem Charakter als Major aus der Reichswehr verabschiedet.

01.10.1920 Polizeihauptmann bei der Staatlichen Ordnungspolizei (ab 22.11.1920 Landespolizei) Bayern, bis 1926 Hundertschaftsführer und Adjutant in Bamberg, 1926–1928 Hauptmann bei dem Stabe der Landespolizei in Bamberg, 1928–1931 Major bei dem Stabe der Schutzpolizei Bamberg, 1931–31.05.1933 Abschnittskommandeur der Schutzpolizei München, 01.06.1933 Polizeioberstleutnant, 01.06.1933–30.09.1937 Kommandeur der Schutzpolizei München, 30.06.1934–15.04.1936 vertretungsweise mit der Führung der Polizeidirektion bzw. des Polizeipräsidiums München beauftragt, 04.07.1934–30.09.1937 zugleich stellvertretender Polizeipräsident in München.

03.07.1937 vom Chef des Kommandoamtes im Hauptamt Ordnungspolizei, Generalmajor Adolf v. Bomhard, als Kommandeur der Schutzpolizei Dresden vorgeschlagen, [Juni] 1937 Oberst der Schutzpolizei, 01.10.1937 von der Polizeiverwaltung München zur Polizeiverwaltung Dresden versetzt, 01.10.1937–31.05.1938 Kommandeur der Schutzpolizei Dresden, 13.03.1938 zeitweise Führer der Polizeigruppe 8 bei dem Einmarsch in Österreich, März–22.04.1938 abgeordnet als Inspekteur der Ordnungspolizei (IdO) für Steiermark, Kärnten und Osttirol (Graz), 01.06.–01.12.1938 beauftragt mit der Vertretung des (erkrankten) Inspekteurs der Ordnungspolizei Sachsen (Dresden), 01.10.–01.12.1938 abgeordnet als Kommandeur des Polizei-Regiments 1 und Befehlshaber der Ordnungspolizei (BdO) im Abschnitt "Nord-Böhmen" (Aussig), 01.12.1938–08.12.1939 Inspekteur der Ordnungspolizei in Sachsen (Wehrkreis IV).

08.12.1939 als Inspekteur der Ordnungspolizei im Wehrkreis I zum Oberpräsidenten in Königsberg abgeordnet, 01.01.1940–01.05.1941 Inspekteur der Ordnungspolizei bei dem Oberpräsidenten der Provinz Ostpreußen in Königsberg (Wehrkreis I), 20.04.1940 Charakter als Generalmajor der Ordnungspolizei, 30.10.1940 Generalmajor der Polizei, 21.02.1941 SS-Brigadeführer.

01.05.–05.09.1941 abgeordnet als Befehlshaber der Ordnungspolizei bei dem Reichsprotektor in Böhmen und Mähren (Prag), 05.09.1941–10.10.1942 abgeordnet als Befehlshaber der Ordnungspolizei im Reichskommissariat Ukraine (12.09.1941 Dienstantritt in Rowno, Kiew), 09.12.1941 Generalleutnant der Polizei, 12.12.1941 SS-Gruppenführer, 01.09.–10.10.1942 Leiter des "Bandenbekämpfungsstabes" des BdO und HSSPF Ukraine (Kobryn).

10.10.1942–01.02.1944 Inspekteur der Ordnungspolizei bei dem Höheren SS- und Polizeiführer Süd bei dem Bayerischen Staatsminister des Innern (15.12.1943 Befehlshaber der Ordnungspolizei bei dem Höheren SS- und Polizeiführer Süd) im Wehrkreis VII (München), 31.03.1943 aus dem aktiven Polizeidienst ausgeschieden, 01.04.1943 Wiedereinstellung in den Polizeidienst auf Widerruf (a. W.), weitere Verwendung (bis Febr. 1944) als a. W.-Offizier.

Informationen zum Lebensweg in den ersten Jahren nach 1945 (Internierung, Entnazifizierung) liegen nicht vor, 7. und 28.05.1947 durch Beamte der Evidence Division of the Office of the Chief of Counsel for War Crimes (OCCWC) als Zeuge in Nürnberg vernommen, lebte später in Lichtenfels.


1920–1922 Mitglied des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes in Bamberg, 01.05.1937 NSDAP (Nr. 4.736.616), 18.05.1938 Gesuch um Aufnahme in die SS, 20.04.1939 Aufnahme in die Allgemeine-SS (Nr. 327.493), 20.04.1939 SS-Standartenführer, 20.04.1940 SS-Oberführer.

Q.: Schulz/Wegmann/Zinke Bd. 3; MBliV.. 1937, S. 1024.

Portrait: Die Generäle der Waffen-SS und der Polizei. Bissendorf 2008. Band 3. S.394.

Weitere Informationen:


Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Oelhafen, Otto v., in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/VWH/Oelhafen, Otto v. (20. April 2024).