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Dehler, Wilhelm

Aus Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
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Dehler, Wilhelm Franz

* 01.06.1888 Coburg, † 05.02.1970; evang.

Vorbereitungsschule und Gymnasium Casimirianum in Coburg, 1908 Reifeprüfung, Studium der Rechtswissenschaften in Kiel, Heidelberg (Burschenschaft "Allemannia") und Jena, 18.05.1912 1. juristische Prüfung ("ausreichend"), 02.07.1912 Beginn des Vorbereitungsdienstes im herzoglich Sachsen-Coburgischen Staatsdienst (Amtsgerichte Neustadt b.Coburg und Coburg, Staatsanwaltschaft Coburg).

01.10.1913 Einjährig-Freiwilliger beim 2. Thüringischen Feldartillerie-Regiment Nr. 55, 02.08.1914–18.12.1918 Kriegsdienst, entlassen als Leutnant der Reserve, Fortsetzung des Vorbereitungsdienstes, u.a. bei dem Landratsamt Coburg. 14.–25.06.1920 (vordatiert auf Jahrgang 1915). Große juristische Staatsprüfung ("gut"), 02.08.1920 geprüfter Rechtspraktikant.

17.09.1920 Regierungsakzessist (Regierungsassessor), 01.11.1920–31.10.1928 Bezirksamtmann in Coburg, 07.05.–25.07.1925 nichtständiger Richter am Thüringischen Oberverwaltungsgericht in Jena, 01.11.1928 aus dem Staatsdienst entlassen und (ab 01.10.1928) rechtskundiger Stadtrat in Coburg. 05.05.1933 Bezirksoberamtmann und mit der Wahrnehmung der Vorstandsgeschäfte des beim Bezirksamt Coburg betraut. 01.11.1934 Vorstand des Bezirksamts Coburg, 01.12.1937 Oberregierungsrat.

19.07.1938 zur Geschäftsaushilfe in das Staatsministerium des Innern berufen, 01.01.1939 dorthin versetzt. 09.10.1939 Regierungsdirektor, 10.12.1940 Ministerialrat, Herbst 1941 kommissarischer. 05.02.1942 Präsident der Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen.

26.06.1945 durch die Miltärregierung dienstenthoben, interniert, 28.07.1948 durch die Spruchkammer Coburg-Stadt in die Gruppe II ("Belastete") eingestuft (Sühnemaßnahmen u.a. 34 Monate Arbeitslager, durch die Internierung verbüßt, Abtretung eines Gartens an die Stadt Coburg u.a.). 18.03.1949 Aufhebung dieses Beschlusses durch die Berufungskammer Bamberg (Einstufung in die Gruppe IV "Mitläufer", keine Sühnemaßnahmen), später Versorgungsbezüge als Oberregierungsrat bzw. Regierungsdirektor. 1955 Neufestsetzung der Versorgungsbezüge nach dem Amt eines Ministerialrats[1].


1920–1924 Nationalliberale Landespartei Bayern, 1924–Juli 1932 DNVP, 01.11.1932 NSDAP (Nr. 1.369.536), 20.04.1941 SS-Standartenführer.

Q.: BayHSTA Personalakt MInn 83342 (Foto); Wöhler, Präsidialabteilung, S. 35.

Weitere Informationen:

Einzelnachweise

  1. Zuvor stand die Staatsregierung auf dem Standpunkt, Dehlers Beförderung zum Ministerialrat sei eine "Bevorzugung aus politischen Gründen" gewesen. Dehler konnte jedoch glaubhaft dartun, dass ihm seitens des früheren Ministerialdirektors im StMdI Dr. Mensens Ende 1937 oder Anfang 1938 zwei Stellen als Regierungsvizepräsident (Niederbayern-Oberpfalz, Oberbayern) angeboten worden seien.


Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Dehler, Wilhelm, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/VWH/Dehler, Wilhelm (19. April 2024).