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Buttmann, Rudolf

Aus Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
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Rudolf Buttmann

Buttmann, Rudolf Hermann

Dr. iur.

* 04.07.1885 Marktbreit / Main, † 25.01.1947 Stockdorf bei München; prot.


1892–1903 Volksschule und Gymnasium in Zweibrücken, 1903–1907 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten München, Freiburg und Berlin, 1907 juristische Staatsprüfung, 1907 Eintritt in die Kgl. Bayerische Staatsbibliothek in München als Praktikant, 1907–1908 Einjährig-Freiwilliger im bayerischen 22. Infanterie-Regiment, Juni 1909 bibliothekarische Fachprüfung, 1910 Staatsprüfung und Promotion an der staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität München, 01.10.1910 Anstellung als vorübergehender Bibliotheksbeamter im Archiv des Bayerischen Landtages (München), 06.05.1912 Übernahme als etatmäßiger Landtagsbeamter (1924 Oberbibliothekar).

August 1914–1916 Kriegsdienst im bayerischen 12. Infanterie-Regiment und im bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 18, 1914 aus dem Frontdienst entlassen, 1915 erneute Meldung als Kriegsfreiwilliger, 1916 wegen Felddienstuntauglichkeit in die militärische Prüfungsstelle des stellvertretenden Generalkommandos des Königlich-bayerischen I. Armeekorps versetzt. Leutnant der Landwehr, 27.12.1918 Mitbegründer der Münchner Bürgerwehr. Januar 1919 auf dem Lande untergetaucht, nach der Ermordung von Kurt Eisner nach München zurückgekehrt und kurzzeitig in Haft genommen.

Januar 1930–10.06.1932 Sachbearbeiter für Kommunalfragen in der Reichsorganisationsabteilung I der Reichsleitung der NSDAP, Mai 1932–1933 stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Verfassungsfragen des Bayerischen Landtages, 15.09.–14.11.1932 Leiter der Abteilung Volksbildung in der Hauptabteilung III der Reichsorganisationsabteilung der Reichsleitung der NSDAP. 11.11.–09.12.1932 Leiter der Abteilung Volksbildung in der Reichspropagandaleitung (Abteilung I) der Reichsleitung der NSDAP. 09.12.1932–1933 Vorsitzender der Kommission für Beratung und Überwachung der nationalsozialistischen parlamentarischen Arbeit in den Länderparlamenten und Kommunen, zugleich Vorsitzender der Unterkommission A ("Beratung und Überwachung der nationalsozialistischen Arbeit in den Länderparlamenten") in der politischen Zentralkommission der NSDAP.

12.03.1933 von Adolf Hitler mit der Führung der Verhandlungen zur Regierungsbildung in Bayern beauftragt. 05.05.1933–01.10.1935 Ministerialdirektor im Reichsministerium des Innern, Mitte 1933 Verhandlungsführer bei den Verhandlungen mit dem Vatikan zum Reichskonkordat. 01.10.1935 als Ministerialdirektor i.e.R.., Oktober 1935–1945 Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek (München), Beisitzer des Reichsdienststrafhofes, 1945 interniert.

26.11.1948 von der Spruchkammer Starnberg posthum in die Gruppe I ("Hauptschuldige") oder II ("Belastete") eingestuft, 21.03.1949 von der Berufungskammer für Oberbayern posthum in die Gruppe III ("Minderbelastete") eingestuft.


Vor 1914 Mitglied der Nationalliberalen Partei, 1919 Freikorps Epp und Zeitfreiwilligen-Regiment v. Rauscher, 1919 Mitbegründer der DNVP in Südbayern (Bayerische Mittelpartei), Anteilseigner der DNVP-nahen "München-Augsburger Abendzeitung". 1920 Landtagskandidat auf dem Wahlvorschlag von BMP (DNVP in Bayern) und DVP (NLP) im Wahlkreis Niederbayern, Ende 1922 Mitbegründer und 2. Vorsitzender des Völkischen Rechtsblocks in Bayern, später 1. Vorsitzender des Völkischen Rechtsblocks in Bayern. 06.01.1924 Mitbegründer des Völkischen Blocks in Bayern, 1924–14.10.1933 MdL-Bayern (VB, 22.09.1925 NSDAP), 27.02.1925 NSDAP (Nr. 4), 22.09.1925–14.10.1933 Vorsitzender der NSDAP-Fraktion im Bayrischen Landtag. 1925 Parteiredner der NSDAP, Februar 1927–1933 Herausgeber und Hauptschriftleiter des "Mitteilungsblatt der Nationalsozialisten in den Parlamenten und gemeindlichen Vertretungskörpern". Mai 1928–1933 Mitglied des Bayerischen Staatsgerichtshofes.

1933–1945 Präsident des Kuratoriums der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt, 1933 Mitglied des Kulturrates des Deutschen Auslands-Instituts (Stuttgart). 1933–1945 Vorsitzender des Deutschen Sprachvereins, 03.10.1933 Ordentliches Mitglied der Akademie für Deutsches Recht (München), November 1933–1945 MdR, Dezember 1933 Leiter der Kanzlei bayerischer Reichstagsabgeordneter in München, 1944 Reichsredner der NSDAP.


Q.: Lilla, Statisten Nr. 134; Lilla, Bayerischer Landtag Nr. 68.

Bildnachweis: Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek, Fotoarchiv Hoffmann, Bildnr.: hoff-670.

Weitere Informationen:


Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Buttmann, Rudolf, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/VWH/Buttmann, Rudolf (18. April 2024).