Datenbank Außenbeziehungen Bayerns

Budich, Willi

Aus Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
Wechseln zu: Navigation, Suche

Pseudonyme: Brandt, Dietrich, Gerbilski, Willi Wendler, Erich Schröder

* 16.04.1890 Cottbus, † 22.03.1938 Moskau (erschossen); konfessionslos


Schlosserlehre, Ingenieurstudium in Mittweida, Techniker in Berlin, Kriegsteilnehmer, nach Verwundung Schreiber bei der Garde-Feldartillerie in Berlin.

März–November 1918 in Berlin in Haft. März 1919 in München (Deckname Dietrich), beratendes Mitglied im Revolutionären Zentralrat. Ab 13.04.1919 Mitglied des Aktionsausschusses der Betriebs- und Soldatenräte Münchens, 13.–27.04.1919 Mitglied des Vollzugsrats der Betriebs- und Soldatenräte Münchens, Flucht über Wien nach Moskau.

1920 Delegierter des 2. Weltkongresses der Komintern in Moskau, Offizier der Roten Armee, 1921 kurzer Aufenthalt in Deutschland, Leiter des KPD-Oberbezirks Nord-Ost. Frühjahr 1922 verhaftet, Überstellung nach Berlin, wegen drohender Auslieferung nach Bayern Flucht in die UdSSR. 1923–1924 Leiter der deutschen Abteilung der Internationalen Roten Hilfe, 1924–1928 Direktor der russisch-österreichischen Handelsgesellschaft Russawstorg in Wien (Deckname Gerbilski).

Ab 1929 Redakteur des KPD-Zentralorgans "Die rote Fahne" in Berlin, November 1932–März 1933 Mitglied des Reichstages, ab 27.02.1933 untergetaucht, 28.06.1933 Aufenthaltsermittlung und verhaftet. Haft im KZ Columbiahaus, später im Gefängnis Plötzensee, nach Intervention der Internationalen Roten Hilfe aus der Haft entlassen.

August 1933 Emigration über Prag nach Moskau (Deckname Willi Wendler), Sanatoriumsaufenthalt, dann Mitglied der Exekutive der Internationalen Roten Hilfe. 19.06.1936 im Zuge der Säuberungen in Russland festgenommen, 22.03.1938 zum Tode verurteilt und erschossen.


1910 SPD, Deutscher Metallarbeiterverband, USPD, Mitwirkung bei der Organisation des Spartakusbundes (Deckname Brandt), Leiter der militärischen Aktionen in der Zentrale des Spartakusbundes, Gründer und Mitvorsitzender des Roten Soldatenbundes, dann KPD.


Q.: Köglmeier Anhang XVI, Nr. 29 (S. 494); Biographisches Handbuch Emigration 1, S. 102; Schumacher, MdR Nr. 207; Weber/Herbst, S. 155f.

Weitere Informationen:


Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Budich, Willi, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/VWH/Budich, Willi (19. April 2024).