Datenbank Außenbeziehungen Bayerns

Leyser, Ernst

Aus Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
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Ernst Leyser

Leyser, Ernst Ludwig

* 10.09.1896 Homburg (Pfalz), † 06.12.1973 Bad Bergzabern; prot., 1943 k. A.

1903–1907 Volksschule in Hettenleidenheim, 1907–1913 humanistisches Progymnasium Grünstadt 1913 Einjährig-Freiwilligen-Zeugnis, 01.10.1913 Eintritt in das Infanterie-Regiment 118 (Worms) als Einjährig-Freiwilliger, 02.08.1914–06.11.1918 Kriegsdienst, zuletzt Unteroffizier und Offiziersaspirant, 06.11.1918 wegen einer Gasvergiftung in die Heimat zurückverlegt, 22.11.1918 aus dem Heeresdienst entlassen.

Danach zunächst beschäftigungslos, 20.06.–31.12.1919 Bürogehilfe bei der Eisenbahn, 01.01.–07.08.1920 bei einer Versicherungsgesellschaft beschäftigt, ab August 1920 wieder bei der Reichsbahn, zunächst Bürogehilfe und Lohnarbeiter bei der Reichsbahn, 1923 von den französischen Besatzungsbehörden aus der Pfalz ausgewiesen und zum Bahnhof Starnberg versetzt, 17.01.1925 Rückkehr in die Pfalz, 01.07.1928 Hilfsbetriebsassistent, 01.12.1929 Reichsbahn-Betriebsassistent, 1932 von der Reichsbahn für den hauptamtlichen Parteidienst (1934 ohne Bezüge) beurlaubt (01.07.1934 Reichsbahninspektor, 01.09.1936 Reichsbahnoberinspektor, 01.12.1936 Reichsbahnamtmann, 01.10.1938 Reichsbahnrat, 29.08.1942 Reichsbahnoberrat).

01.08.1934–1945 (ab 17.07.1941 nur noch nominell) Stellvertretender Gauleiter des Gaus Rheinpfalz (1935: Pfalz-Saar, 1937: Saarpfalz, 1940: Westmark), März 1938–April 1940 mit der Wahrnehmung der laufenden Geschäfte des Gauleiters des Gaus Saarpfalz der NSDAP beauftragt, Oberbefehlsleiter der NSDAP, Febr. 1941 Bitte an den Stellvertreter des Führers um Genehmigung zum Ausscheiden aus dem Parteidienst und um Vormerkung für Verwendung im Staats- oder Kommunaldienst, 17.07.1941 Niederlegung des Amts als stellvertretender Gauleiter (wird aber nominell weiter als solcher geführt, 07.02.1945 seitens der NSDAP beurlaubt).

30.09.1941 nomineller Generalkommissar in Tschernigow (Ukraine), 04.02.1942 SS-Brigadeführer (mit Wirkung vom 30.01.1942), 29.10.1942–21.09.1943 Generalkommissar in Schitomir (Ukraine), Sept. 1943–Sept.1944 beschäftigungslos in Neustadt a. H., Sept. 1944 Gauinspekteur bei den Schanzarbeiten in Lothringen/Saargebiet, 01.–21.12.1944 Generalkommissar (mit besonderer Vollmacht von Goebbels) als Reichsbevollmächtigter für den totalen Kriegseinsatz bei der Heeresgruppe C in Italien, 16.01.–22.03.1945 Landeshauptmann des Provinzialverbandes der Provinz Nassau (Wiesbaden).

1945–1948 in Bayern wohnhaft, 1948/49 in Darmstadt und Trier interniert, danach zunächst bei einer kirchlichen Stelle beschäftigt, anschließend als Eisenbahner in Neustadt a. d. Weinstraße und Ludwigshafen, 1956–1971 Leiter der Volksbildungsstätte/Volkshochschule Bad Bergzabern, zeitweilig auch Mitglied der Synode der Pfälzer Landeskirche.


08.10.1920 NSDAP (Nr. 5.418), 1924–1925 GVG, Schützen- und Wanderbund (Tarnorganisation der NSDAP) und Deutschvölkischer Offiziersbund, April 1925 Mitglied des Führerstabs der Gauleitung Rheinpfalz der NSDAP, 12.05.1925 Gründer der Ortsgruppe Neustadt a. d. Haardt der NSDAP, 1925 Gründer des SA-Sturms Neustadt a. d. Haardt, 28.09.1925 SS (Nr. 153), 28.09.1925 Gründer der SS in der Pfalz, 09.10.1925 offizielle Wiederaufnahme in die NSDAP (Nr. 20.603), 26.04.1926 SS-Sturmführer, 26.04.1926–1928 "Führer der Schutzstaffel Neustadt/Haardt", 19.11.1927–01.12.1928 Stellvertretender Gauleiter des Gaus Rheinpfalz (1935: Pfalz-Saar, 1937: Saarpfalz, 1940: Westmark) der NSDAP, 1928–01.08.1934 Personalreferent und Beauftragter für Kirchenfragen der Gauleitung des Gaus Rheinpfalz der NSDAP sowie Vorsitzender des Gau- Uschla bzw. des Gaugerichts Rheinpfalz der NSDAP, [1932] vorübergehend Vorsitzender der II. Kammer des Obersten Parteigerichts der NSDAP, 1928 infolge Übernahme des Amtes als Gau-USchlA-Vorsitzender aus der SS ausgeschieden, 1932–1933 MdL (Bayern), Nov. 1933–1945 MdR, 28.09.1934 SS-Anwärter, 01.01.1935 Wiederaufnahme in die SS (Nr. 219.077, 03.02.1942 Wiedererteilung der alten SS-Nr. 153), 22.01.1935 SS-Standartenführer (mit Wirkung vom 01.01.1935), 09.11.1936 SS-Oberführer, nach 1945 Gründer der "Wählergruppe Leyser" in Bergzabern, 1956–1964 Stadtrat in Bergzabern ("Wählergruppe Leyser", später FDP), 1956 – 1960 zugleich ehrenamtlicher Zweiter Beigeordneter der Stadt Bergzabern.

Q.: Lilla, Statisten Nr. 638; Maier, Biographisches Handbuch Nr. 193.

Bildnachweis: Amtliches Handbuch der Kammer der Abgeordneten des Bayerischen Landtags. München 1932. S.135.

Weitere Informationen:


Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Leyser, Ernst, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/VWH/Leyser, Ernst (24. April 2024).